Die Zukunft der Kunst

Bei Beuys wäre eigentlich die Reihe der Untersuchung Sloterdijks Zur Welt kommen – Zur Sprache kommen, davon ab- oder übergeleitet zur Zwangsläufigkeit der Entäußerung bis in die frühe Romantik hinein. Die Idee findet ihr Material. Dessen Einsatz wird nicht zum Selbstzweck des Schönen, nicht des Hässlichen. Es ist die Manifestierung von Sinn.
Das reicht weiter bis in die Bildung, der bildenden Kunst im wahren Sinn des Wortes, nicht das interesselose Sein, was die Kunst befreit, sondern deren Einschreibung in den gesellschaftlichen Prozess /Kontext.
Im Bezeichneten, im Benannten wird der Anschein eines multidimensionalen Objekts gegeben: Die notwendige Verbreitung künstlerischer Wahrheit im gesellschaftlichen Raum. Sprache als Mittel eine Behauptung in den Raum zu stellen, die Objekt /objektiv wird, denn jeder Gegenstand ist erstmal real. Erfahrbar weil Widerstand. Ideologisch?
Wie mit vielem bin ich etwas spät dran. Jubiläen rauschen an mir vorbei, ich kann sie nicht fassen. Wenn ich dann zum 100. eher zufällig vor Beuys Arbeiten im Lenbachhaus stehe ist Krawall angesagt: Zeige deine Wunde. Diskontinuum.
Wie schrumpfe ich eine Installation von über 1000 auf 40 m². Ist es dasselbe, oder wird es etwas Anderes im Gleichen. Da ich die 76er Installation im Katalog gesehen habe, bleibt mir nur die Eindrücklichkeit einer autorisierten Lüge. (Beuys selbst hat den 1980er Aufbau im Lenbachhaus begleitet.)
Sprachvorbehalt.
Klebt das Wort am Objekt, am Raum, oder ist es auf der imaginären Oberfläche (im Schleier) seiner Tat (Setzung) eingeschrieben (eingewoben) und wenn ja, verdunstet diese unter der neuen Verortung von 2013 auf zu freundlichem Holzfussboden mit Absperrseil? Schwierig.
Der helle Raum, ein Sonnentag im Oktober ’21 mit herrlich blauem Himmel, die wunderbaren Pflanzen im Hof – völlig anders als die nüchtern funktionale Maximilian-Unterführung. Trotz alledem bin ich auf’s Äußerste bewegt, werde in das Werk hinein geschleudert.
Die Sprache in mir, mein ungegenständliches Ich, rebelliert, warum glotzt Du so romantisch?
Nach dem Mönch am Meer ist es einfach die herausragendste Position deutscher Romantik (von Wagners Tristan mal abgesehen).
Synthese?
Ich arbeite daran – schon lange.
Egal.
Heiter weiter.

(Nach Lektüre des Buchs BEUYSKIOSK, Hrsg. Rolf Bier, 2023, edition metzel, München)

es steht schlecht

Die Europäer haben bei der Unterstützung der Ukraine versagt.
Entweder gehen wir jetzt komplett rein – ohne russisches Gebiet zu verletzen, oder ziehen uns zurück und hoffen auf einen nicht ganz so schlimmen Diktatfrieden.
Beide Optionen sind realistisch, wie äußerst unangenehm.
Alles andere wäre aber Augenwischerei. Man kann doch nicht ein Volk /Land zugunsten eines Patts ausbluten lassen.

Als Idee einer möglichen Waffenruhe würden die von Russland besetzten Gebiete, außer der Krim, unter internationaler Verwaltung gestellt. Die Krim ginge ab einem Friedensvertrag an Russland – vorher unter deren Verwaltung. Im Friedensvertrag würde die internationale Souveränität der Ukraine und deren Grenzen von Russland ausdrücklich anerkannt (Garantien übernehmen China, Südafrika und Brasilen). Die Ukraine hat die Wahlfreiheit einer Bündniszugehörigkeit. (Dass dies alles schon von Russland nach Abgabe der Atomwaffen unterschrieben worden ist, sei hier nur am Rande erwähnt.)

Kommt das nicht zustande, wird jeder russische Angriff, der über das unmittelbare Kriegsgebiet hinaus geht, von ukrainischen Truppen auf russischem Gebiet vergolten.
Aber die Möglichkeit einer kompletten Unterstützung der Ukraine, auch auf derem Gebiet mit Kampfeinheiten, sollte ausdrücklich in Erwägung gezogen werden.

Nachtrag 28.02.2024
Beim französischen Präsidenten Macron, der jetzt etwas ähnliches gesagt hat, klingt das irgendwie anders. Berechnend – solch ein Gedanke kann aber nur der Notwendigkeit geschuldet sein, damit können doch keine Eitelkeiten befriedigt werden. Und auf höchster politischer Ebene darf dies nur in Absprache geschehen!, sonst ist das kontraproduktiv, fährt die Karre noch tiefer in den Dreck.

Die ‚Malerei malen!’*

Fünf Gedanken zu den Bildern von Karl Heinrich Greune, deren Entstehung ich 1980–82 miterleben durfte. Vielleicht stand ich einmal zu oft in seinem Atelier am Wandrahm, zumal nicht sein Student, aber immer war es eine kleine Sensation.
Alles was ich heute sehe, wahrnehme, interpretiere ist der Unterschied von besetzter zu unbesetzter Stelle. Wie etwas auf mich wirkt, ist abhängig von der Leere zwischen den Setzungen, dem sprachlosen Raum. Auch innerhalb des schon Besetzten entstehen Pausen: Farbe wurde aufgetragen, darauf hintereinander einzelne Striche. Dieser Intervall ist notierter Rhythmus und auf seiner Strecke geronnene Zeit. Zugleich erlebe ich das Übereinander, das Gleichzeitige im Ungleichzeitigen und den Diskurs der Chromatik: ein in sich schwingendes Feld entsteht.
Im Wissen, dass schon der kleinster Punkt unendliche Dimensionen haben mag, erscheint die nächste Setzung als freie Reaktion auf eine Aktion im begrenzten Rahmen der bewußten Auseinandersetzung. Im Wissen, dass für die Malerei nichts getan werden kann, außer sie zu malen, wird sie so zum erklärten Diskontinuum, zum konkreten Objekt, somit wahr – mit der gleichzeitigen Beschreibung einer möglichen Wirklichkeit.
Sprache versagt an den Zwischenräumen, aber oszilliert an möglichen Kreuzungen, oder Knoten; sie dort im Werden zu halten ist schöpfungsgleich: Im Anfang war das Wort. Die Metapher der Genesis, Surrogat einer kreativen, souveränen Mal-Tat im vermeintlich zweidimensionalen Raum.
Das Werkzeug ist mir mit dem Bild an die Hand gegeben, bin es selbst, der Linien, Punkte, Flächen und Verläufe verbindet, addiert, versinn(bild)licht, nur um mich in den Stand kreativen Sehens versetzt zu sehen.
Die reale Unschärfe – Eingelöst!

Danke Karl Heinrich †

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*Titel von H-J Manske im Katalog von 1993, Hsg.: Städtische Galerie Bremen

:about

Kunst gibt es wohl nur, weil wir unsere Entäußerungen und Leben nicht zusammen bringen. Arkadien war /ist ein Versuch, der immer wieder in Bedeutungslosigkeit versinkt. Einzig Beuys hat es geschafft zumindest die Brücke zu schlagen: In der Kunst sein, jedoch als politisches Drama, als Geste!
So ist Kunst ein Phänomen der gesellschaftlichen Praxis, zuallererst ein öffentliches Ereignis, ist Rahmung, unter dem X, wie Y wahrgenommen werden kann. Ein Stuhl im Museum ist ein anderer, als der der auf dem Sperrmüll steht, auch wenn es der gleiche ist.
Kunst an sich wird es nicht geben (können), sie ist Übereinkunft, Mittel zur Erinnerung unserer kommunikativen Gestalt. Kunst als Sublimation, denn natürlich sind wir von der Sehnsucht erfasst, Körper und Seele /Leben und Kunst zusammen zu bringen. Bei schwerer Krankheit, Extremsituationen, oder Meditation kann – unter Aufgabe des Ichs – dies auch gelingen. Doch so fein sich das anhört, als dauernder Zustand würde die Entwicklung der Menschheit enden. Ob diese bis hier hin gut war, sei dahingestellt, noch haben wir alle Möglichkeiten.

Beuys hat’s gewußt. Ich begreife die gesellschaftliche Notwendigkeit, die Inszenierung, nur bedingt – Glaube allein reicht nicht. Anders ist /bleibt es Handwerk, wird zum Gebrauchsgut die nichts bedeuten will: Sie funktioniert im Kontext (des Betriebs) ohne wirklich zu sein. Leider ist dieses Phänomen auch bei aktuellen Arbeiten zu beobachten, vieles affirmiert, wird erklärt, zelebriert, raffiniert, sich von fremdem Fleisch ernährt, ein neuer Blick ist selten. Diesen wieder möglich machen, unverwandt die Dinge schauen – namenlos – im sprachlosen Raum, den es Kraft einer künstlerischen ‚Tat‘ hervorzurufen gilt. Kunst bedeutet, diesen Raum zu füllen, und die Zeit beginnt erneut mit einer erkennbar definierten Lücke. Zeit die absichtlich verloren wurde, der Abstand, den eine gute Arbeit ausmacht. Ma(h)lzeit!

Exzessive Bespaßung kann das Selbe erreichen. Die 3D-Brille und KI machen möglich, dass sich der Proband in eine Situation geworfen fühlt, die er normal nicht beherrschen muss. Mit Fallnetz und ‚exit bevor heart attack‘ gehen Leute ins abgesicherte Risiko, Welten zu erleben, die kunstgleich Zuwachs versprechen.
Wenn nun noch KI und Kunst zusammen gehen (ein Glück ist das noch nicht der Fall, oder nur sehr billig), wird die Trennlinie aufgeweicht wie beim Film im großen Kino – da wird an allen Sinnen gerüttelt, gezerrt, nur zu selten am Verstand! Die Distanz fehlt, man wird eher aus- oder gleichgeschaltet als mitgenommen, ist innerhalb des Horizontes. Kunst sollte auf den Horizont zeigen, ein Schritt darüber hinaus und alles verdunstet. In der Blase des ichlosen Selbst wird der Widerspruch aufgehoben.
Somit wird der Hang zum Gesamtkunstwerk, ein Ersatz für das Kirchenschiff, die Bespiegelung als neue Wirklichkeit mit der Annahme zur Erlösung. AuAu. Gegenstand ist Widerstand, außer in der Quantenphysik.

[Nach Walter Benjamin würde ich nicht über das Erhabene in der Kunst nachdenken wollen, sondern über das Erhobene. Weiter über Derridas Rahmung, was ich mit dem Passepartout ausgedrückt sehe, und Rorty nach dem es die Kunst an sich gar nicht geben kann. Das führt dann im großen Schlag zu Latour, der die gesellschaftliche Dimension wieder in den Vordergrund rückt, und bin somit wieder bei Beuys, der oft zusammengeschoben hat was nicht zusammen gehört, um seine Wahrheit wirklich werden zu lassen.]

Was hat es nun mit der Kunst auf sich? Letztlich ist sie nur ein Mittel – eine Mittlerin, zwischen Entäußerung und Betrachter im gesellschaftlichen Kontext, das Schmiermittel im Getriebe. Heute wird Deutung den Philosophen überlassen, es entstehen bunte Bilder, die die Kanten schleifen, runden, unser Sein erträglich machen. Nichts davon löst den unlösbaren Widerspruch, also, ab und an etwas Salz in die Wunde zu streuen ist schon angebracht!, es richtet, justiert neu.
In den modernen Gesellschaften ist der Schmerz als Erzieher und Ratgeber in den Hintergrund gerückt, weichgespültes Tun, Kriege an den Rändern zeigen das komplementäre Bild, rücken ins Zentrum. Unsere Bestürzung ist groß, die neue Unmittelbarkeit gibt ihren Einstand, Kunst verharrt im Bildungsbürgertum. Vincent Van Gogh wie Casper David Friedrich gesehen zu haben ist wichtiger, als das Aussergewöhnliche im Alltäglichen. Nur öffnen sich die Augen nicht bei einem Objekt, wo schon ‚KUNST‘ darauf steht, es bleibt bei der bloßen Bestätigung. Kunst ist aktives Sehen, Erleben, Erkenntnis.
Die beiläufige Irritation, die, die aus dem Betrieb kurz herausragt, damit sich Menschen dran stoßen, sie fähig machen, sich bewußt in den Widerspruch zu setzen: Klärung des Individuums als Teil des /im Ganzen. Dem Sowohl als Auch. Dem Hier und Dort zugleich.

Will ich Terror verstehen?

Gut drei Wochen dauert nun schon dieser unsägliche Krieg im Nahen Osten.
Warum erst jetzt eine Vermeldung?, weil es sich nicht so einfach darstellt, wie es scheint.
Ein unsäglich feiger Terrorangriff auf ziviles israelisches Leben ist auf das Schärfste zu verurteilen.
Das Existenzrecht Israels ist nicht verhandelbar, Deutschland hat an der Seite Israels zu stehen.
Ein Konstrukt aus der Shoa entstanden, konnte dieses Mal nicht verteidigt werden, und gerade hier liegt die Aufgabe eines Staates, nicht darin Siedlungspolitik voranzutreiben, die das Existenzrecht der Palästinenser untergräbt.

Bilder des Krieges sind immer häßlich, das wissen wir nicht erst seit dem Ukraine-Krieg. Doch wird es hier besonders hart, da die Infrastrukturen des Krieges und die der Bevölkerung nicht mehr voneinander zu trennen sind.
Als kleines gepampertes Gebiet fließt internationales Geld in alle Kanäle, eben auch in den des Terrors. Man kann nicht einfach austrocknen, was Jahrzehnte (auch unter Druck) verwoben worden ist. Das Israel zunächst nicht Verhandlungsbereit sein wird /kann, liegt auf der Hand, zu groß ist der Schaden am Sicherheitsversprechen, man wird nicht zur Tagesordnung der Arrangements übergehen können.
2-Staatenlösung – wer denkt noch ernsthaft darüber nach?, aber ein palästinensisches Volk ohne Perspektive wird immer ein Herd der Unruhe, eine Bedrohung für Israel sein, auch wenn die Hisbollah zurückgestutzt werden könnte. Weil das auch die Siedler wissen, versuchen sie, auf Kosten des Staates und der Leben, Fakten zu schaffen.
Eine offene Wunde, geschlagen von beiden Seiten, will nicht heilen, die angelegten Verbände wurden runtergerissen, auf dass man es bluten sieht.
Ein Konflikt unter vielen Konflikten und doch für Deutschland eine ganz besondere An-Teilnahme. So sind sich die Rechten, viele der Linken und große Teile der Migranten (mit muslimischem Wurzeln) aus den verschiedensten Gründen einig, eine unheimliche Allianz. Dem Rest muss erklärt werden, dass Deutschland hier mitverantwortlich zeichnen muss. Zu groß der Druck der heimatlos Gewordenen, der nicht Gewollten, so groß der Druck andere zu verdrängen.

Auch die Interessen der entfernteren Nachbarstaaten spielen eine Rolle, vom Iran bis zur Türkei; die gescheiterte arabische Revolution, an deren Erfolg ich nie glauben konnte; Amerikas Eingreifen in den Irak, der daraus resultierende sogenannte Islamische Staat.
Durchaus hatte ich 1976 Sympathien für den Gottesstaat im Iran (vor allem wenn man bedenkt, was davor war), aber auch hier sind die Wächter zu Wärtern geworden, wie ich heute denke, dass eine liberale kapitalistische Demokratie – mit sozialer Ausrichtung – immer noch die meisten Vorteile für’s Volk bringen wird. Autokratien überschreiten ihre Grenzen – immer. Immer!

Lemminge

Im Gegensatz zum universalistischen Anspruch einer wertegeleiteten Gesellschaft, bestimmen in einem identitären System die stärksten Teilbereiche die Ausrichtung des gesamten Staates. Nicht jede /r wird dort nach ihrer /seiner Fasson leben können.
Klingt erstmal so, wie wir das nicht haben wollen. Aber die Hand muss aufs Herz, denn mit dem Begriff der Würde sind wir umgegangen wie mit der Brechstange – was nicht passte wurde passend gemacht (von Gastarbeitern bis zum Sozialtourismus).
Aber vielleicht sind Gegenbewegungen obligat, damit die Welt im Gleichgewicht hängen bleibt? Alles Quark, denn solange das Kapital regiert und das tut es seit mindestens 200 Jahren, sind diese Widersprüche wohlanständiger Mist, die Auswüchse resultieren aus ein und dem selben Problem.
Im Nachkriegswestdeutschland wurde das Grundgesetz mit großer Zustimmung angenommen, dies liegt einerseits an der Verfügung der Siegermächte, andererseits an der großen braunen Dunkelheit davor. Da es sich in der DDR nie ganz aufgehellt und in bestimmten Bereichen sogar fortgesetzt hat, spüren wir den Nachhall des Dreunens noch heute, über 30 Jahren nach der Wiedervereinigung. Und doch kam es 1953 zum Volksaufstand und 1989 zur friedlichen Revolution – mit dem Ergebnis der deutschen Einheit!

Diese Widersprüche heben sich nicht einfach auf, weil der tiefere Grund des Menschlichen immer ein sich der Ethik entziehender, nicht universalistischer, bleiben wird: die blanke Existenz. Wo ich bin kannst du nicht sein. Gegenstand ist Widerstand.

Allzumenschlich, dass nur solange die Bedürfnisse befriedigt werden, sich der Widerspruch zum Nächsten, zum Anderen, zum Fremden, zur Regierung, zum Staat in Grenzen hält. Was bleibt ist die Nation, die als Ideal nie existierte. Darum muss mit dem (Stahl-)Besen durchgefegt und aufgeräumt werden, denn nur das Homogne mindert die Widersprüchlichkeit im Systemzusammenhang, aber um Gottes Willen nicht Homosexuell, LGBTQ – Regenbogen werden abgeschafft (zumindest als Armbinde).

Aus verschiedensten Gründen gibt es heute in der BRD einen Realverlust bis weit in die Mittelschicht hinein. Es wird spürbar, das vieles nur Makulatur war /ist, was wir sonst mit geschwellter Brust vor uns hertragen.
Die Grenzen weichen auf, nur um Stacheldraht hochzuziehen, Menschenrecht wird mit Füssen getreten, um den relativen Vorteil zu schützen. Woraus hat sich dieses Extra, dieser Vorschuss generiert? Zuallerletzt, weil die Bedingung unseres Lebens aus dem Ungleichgewicht resultiert, es immer ein Ungleichgewicht gibt, geben muss, denn selbst das Universum wäre bei exakt gleicher Verteilung von Materie und Antimaterie wohl nicht entstanden. Ein kleiner Rest war des Drudels Kern, ist es immer noch.
Wir können erkennen, rechnen, einschätzen, verifizieren und sollten uns nicht mit wehenden Fahnen in den Abgrund stürzen. Dafür sind wir zu weit gelaufen.

Der Internationalismus wird somit aktueller denn je, allein sind die Probleme nicht zu lösen. All das Andere ist Regression, Augen zu und Krieg, immer noch besser, als wirklich handeln zu müssen?
An die latoursche ökologische Klasse kann ich nicht glauben, da sie nicht aus den ökonomischen Bedingungen hergeleitet wird, sondern aus moralischen, oder soziokulturellen. Natur ist weder ein moralisches noch ethisches Phänomen, sie war schon immer dem bedingungslosen ökonomischen Prinzip verpflichtet. Wir sind Teil dessen und somit Natur, die sich selbst widerspricht. Nur scheint mir das Maß nicht klar. And the winner is N A T U R E. Who cares?
Ein Wimpernschlag an Aufmerksamkeit, gute 2 Millionen Jahre – vielleicht; der Mensch der Moderne kann sich die Krone aufsetzen, hat in 200 Jahren unsere Grundlagen fast an die Wand gefahren, machen es uns selbst, haben Gott in die Ecke gestellt, Utopien drastisch verkürzt.

Wir sind nur Teil, erreichen nur einen Teil, nicht, niemals das Ganze.
Bestand hat, was wir nicht verstehen, hat Schönheit, die wir nicht sehen.

Kritik des Betriebssystems nach Cervantes

Ein Protokoll

Lass‘ mal gut sein,
will mich nicht aufregen, zumindest nicht an Kleinigkeiten wie Internet und Computer.
Irgendwie muss das aufhören, es stört ja nicht nur mich. Dumme Sache. Ich kann schwer aus meiner Haut und muss es doch, des eigenen Friedens wegen.
Wohin, wohin, fragte der Prinz, dessen Welt immer kleiner wurde. Es passte nur noch ein Fuß, alles andere war verhagelt, verschnürt, blockiert, tot, oder einfach nicht mehr da.

So kommt immer wieder, was immer wieder kommt: die Dysfunktion einzelner Bereiche. Ganz selbstverständlich, und das ist, was ich nicht verstehen will, 5 und 5 sind 11 – nein, sind es nicht!
Aber mir soll es jetzt egal sein.

Inzwischen ist meine Lebenszeit durch (Ein)Richtung oder Reparatur, die ich in allen Arten von Computern lag, in Jahren zu bemessen, einer artifiziellen Welt voller Bugs.
Einem großartigen Quell des Frusts! Nur weil ich produktiv die zugestandenen Grenzen nutzen will.
Zusammenhänge nicht zu Ende gedacht. Good enough? Nicht wirklich.
Eher eine Komplexität, die nicht mehr beherrschbar ist. Wie Pyramiden sind Betriebssysteme Bauten aus verschiedensten Schichten (Zeiten), bei dem der innenliegende Kern und dessen Verzweigungen kaum zu korrigieren sind, also werden die Patches oben drauf geschrieben, was letztlich Inkontinenz zur Folge hat. Keine konsistente Abbildung, sondern addierte Fragmente, bei denen der Kleber an den Rändern ausläuft, mit denen wir umgehen, als sei es ein natürlich gewachsener Gegenstand. Brille auf und durch?

Kleines Beispiel: gerade wollte ich diesen Text [noch lokal auf meinem MacBook Air] sichern, konnte aber den vorgegebenen Namen des Files nicht ändern, weil bestimmte Hilfestellungen das verhindert haben. Also ‚untiteld text.txt‘ lassen mich auf dem Schreibtisch suchen und es umbenennen. OK – eine Kleinigkeit, wenn es an diesem Tag – es ist erst 13 h! – nicht schon einen Ausfall des Netzwerks gegeben hätte, womit ich eine knappe Stunde zugebracht habe – grenzwertig. Es hat mich bei einer komplexen Arbeit erwischt, die ich, trotz schleichendem Netz, fortgesetzt habe, um den Faden nicht zu verlieren, bis mittendrin alles klemmte und doch neu gestartet werden musste – was beim ersten Mal nichts brachte. Erst beim zweiten, nachdem wirklich jeder Computer, alle Hubs aus, alle Repeater vom Netz und die FRITZ!Box für Minuten ohne Strom war, ging es weiter. Nach diesem Gefummel muss der Geist zurück in die Spur, den Gedanken wiederbeleben, sortieren, Richtung geben. Aus einer knappen Stunde werden 1 1/4, bis der alte Stand gleichwertig (nicht gleich) zurückerobert war.

Am Sa./So. habe ich bei einem Freund dessen Computer auf den Stand gebracht. 12 Stunden insgesamt, weil man zuerst die verschiedensten Rettungsversuche am alten System durchspielt (ist Spielen das richtige Wort?). Wie fast immer hilft das nur bedingt, aber dann sind schon 4,5 Std. in die

[Hier will mich das Programm ständig mit ‚Autofill‘ oder ‚Lok up in Dictionary‘ oder ähnlichem Unsinn überzeugen – leider finde ich nicht den Knopf dies abzustellen, für Safari schon, wen es interessiert: ‚defaults write com.apple.Safari WebKitShowsURLsInToolTips 0‘ ins Terminal eingeben.]

Tonne gewandert, der Rest für das komplette Neuaufsetzen (geht ja nicht anders, wenn man keine Sicherungskopie vorfindet).

Gerade, es ist der 3. Okt. 23 14:05 h, habe ich den letzten Teil dieses Textes verloren, da mir das ‚Autofill, etc.‘ wieder in die Quere kam, und ich die Datei vor dem Schließen nicht gesichert habe. Jaup.
Gleich den Anfang dieses Textes gelesen.

Wo ist der Schalter bei BBEdit (früher TextWrangler), ein Programm mit dem ich seit über 20 Jahren arbeite, wie lautet das Zauberwort nach dem ich bei Google (auch ich nutze diese Unsäglichkeit und nicht DuckDuckGo) fragen könnte?
Könnte sein, dass ich das Feature jetzt gefunden habe, Abhaken von ‚Function menu‘ in ‚Appearance‘ unter ‚Settings‘. Ich denke mal das wars – – nicht!

Vor zwei Monaten habe ich meinen WIN10-PC abgeschafft, mich zu beschränken, ’nur‘ noch 3 Apple-Computer (iMac, MacBook Air, iPhone und einen alten MacPro mit Linux aufgesetzt).
Konsistenz über die Apple-Geräte hinweg – eher nicht vorhanden. Von Ventura (jetzt Sonoma) zu Monterey ist ein Schritt – klar, aber bei den Systemerweiterungen befindet sich nichts am Platz. Nun kann man fragen, was denn der Platz sei? Meiner Meinung nach wird dieser durch das Davor (der intuitiven Gewohnheit) definiert. Wenn ich mein iPhone (iOS) dazu nehme, müssen das Entwicklungsabteilungen verschiedener Firmen sein.

Hiervon genug, aber das Trackpad macht bei Berührung eigenartiges, als wenn man den einfachen Klick nicht mehr ausführen kann, nur gegen stärkeren Druck, diese Sensitivität habe ich (eigentlich) abgestellt. Das ‚Autofill‘ ist wieder da, so dass ich BBEdit deinstallieren werde, über den Tag kostet das zu viel an Zeit!
Ist das wirklich BBEdit, oder eher MacOS?

Nun schreibe ich mit TextEdit, die selben Probleme! Voreinstellungen, schauen wir mal, jetzt ist alles abgestellt, jedoch soll mir weiter geholfen werden. Auch beim Trackpad steht fast alles auf ‚aus‘. Hmm.
Im System, die ‚Textersetzungen‘ unter ‚Alle Eingabequellen‘ abgestellt; die Schrift wird jetzt mit 12 statt 14 Punkt angezeigt (meine Schuld), da ich die Einstellungen von TextEdit generell zurückgesetzt habe. Schon wieder sind 2 Stunden vergangen. Ich ärgere mich nicht, das gleichzeitige Schreiben lässt mich produktiv sein – Selbstbetrug – in ehrlich.
Ein Abschalten der Autokorrektur in der Applikation sowie dem Betriebssystem scheint zu helfen.

Etwas zur Konsistenz. Normal und gleich dem CSS, wäre die Kaskade – das letzte Wort in der Reihe ist das gültige. Hier wird nichts eingehalten (was bei undefinierten Reihen kein Zufall wäre). Mir wird immer noch geholfen, vielleicht weil man nicht weiß, was das letzte Argument gewesen ist?
Würde das einmal vorkommen, wären die Probleme bald gelöst, aber wenn ich den Computer anstelle drängen sich die Fehler fast auf, Photoshop und das Farbmanagement des Apple treiben seltsame Blüten. Das liegt nicht nur an den Entwicklern sondern auch am Wettlauf einer darstellenden KI (AI) immer näher zu kommen. Sex sells.
Das Werkzeug ist unhandlich geworden, zum Spielzeug degradiert (leider kommen manche Textkorrekturen immer noch). Also BBEdit reinstalliert. Wenn schon der selbe Mist, dann mit dem gewohnten Programm.

Nicht ärgern!
Nicht ärgern!
Nicht ärgern!
Nicht ärgern!
Nicht ärgern!

Lieber in ein Marmeladenbrot beißen, das entfernt vom Zustand der Geworfenheit, relativiert die Einstellung(en).
HoHoHo. Es ist noch nicht Weihnachten und wir gehen auch nicht in den Puff.
Aber die Art, wie ich mich fühle, ist schon nahe dran.

Da diese Welt nicht wirklich zu reparieren ist [dynamische Entität], habe ich einen Bereich gesucht, der einstell- und regelbar, von mir mit Administrationsrechten, steuerbar erschien, vor allem wenn sich die grundsätzliche Annahme auf ‚an‘ oder ‚aus‘ beschränkt!
010001110111010101110100011001010110111000100000010101000110000101100111 (Guten Tag)
Einsicht ja, aber die Schmerzen bleiben – sie nicht zu überwinden, zu übersteigen spiegelt nur noch deutlicher eine Welt, in der der Stärkere (ökonomisch oder muskulär) die Richtung vorgeben will. So ist es manchmal Wut, die mich das Leben lesen lässt. Im Grunde regressiv, wie ein Kind, das sich die Welt zu eigen machen möchte und lernen muss, dass dies in Konsequenz nicht geht.
Das Leben leben! Verdammt.

Nicht schimpfen!
Nicht schimpfen!
Nicht schimpfen!

Nicht weinen!

Weinen!

Kunst(werk), Ökonomie und Emanzipation

Hier schreibe ich an alle und beziehe mich ausdrücklich mit ein.
Der Geschmack des Versagens ist der gleiche, auf dem Mond, Mars, oder Suncorp. Genug. Das Thermometer steigt, aus Ärger, mit bewußter Auseinandersetzung. Es bleibt das immer Gleiche. Also egal – Mensch Idiot fang Dich.
Ende der Kommunikation, des Zirkels der Vermessenheit, der Wahrheit, ein Verschließen der Augen vor der Wirklichkeit eines bald staubigen Planeten. Mit 9 Milliarden so sicher zu klein. Erdüberlastungstag. You’ve got a chance? Mein Gott, wovon träumst Du Nachts?
Komplex der Weg raus, das Wort. Nur nicht das im Anfang, der liegt woanders.
Also verletzen um des Verletzen Willen; die Probleme im Inneren – zu groß geworden.
Was wird mit unseren Geschöpfen, wir wissen es wohl nicht, aber die bloße Reproduktion unserer Selbst ist vorbei. Gottgleich, ob wir die Rolle annehmen scheint mir mehr als zweifelhaft.
Langsam zerlege ich mein Haus, sterben, gestorben, tot und verstreut.
Da wird der Sinn die Frage nach Leben.
Und das Eigentliche machen, trotz des ganzen Scheiss‘.

Das Ganze etwas detaillierter:

Leider wird die Matrix1 (natürlich nur der erste Teil) immer wahrscheinlicher, unter der Bedingung, dass wir uns wissend selbst zu Kühen machen, die 2 x täglich gemolken werden. Desnater, den Rahm abschöpfen, Nahrung für die Tech-Konzerne, die Magermilch fließt zurück, den Körper zu erhalten. Und so sehen wir aus: Ohne Definition, übergewichtig, vernetzt. Schön ist das nicht.
Entschuldigt, Buddhas Bauchfalten sind nur Sinnbild, einer Wesenheit die in sich ruht, oder die Flügel der Engel, weil es ja sonst Hubschrauber gebraucht hätte. Ich will’s nicht verderben, also lasst uns Selbst bewußt sein. Gut, wir jagen keine Mammuts und Kaninchen mehr, und in den meisten Fällen wachsen Lebensmittel nicht in Kühltruhen …
Bitte – nie läuft eine Uhr rückwärts.
Woher kommt der Strom für die Aggregate die Ideen für das Tech-Food, wo wird es zusammengeschweißt, Rad im Getriebe? Teilbereiche die nicht miteinander kommunizieren, das Gesamtbild komplex.

Malerei und Zeichnung (die Künste) brauchen Systeme mit Verbindung zum Außen, das vermeintlich Andere wird – wie Nahrung – nach innen transportiert und dort aufschlossen, umwertet. Durch diesen Prozess ist es möglich sich, in Analogie zum eigenen Erleben, durch einfachen Abgleich wahrzunehmen, zu erkennen. Artifizielle Strukturen ringen um ihre Behauptung, bis sie das Ruder kurzzeitig übernehmen. Vorsicht! Kunst als Lebensform, Kunst die Grenzen erweitert, im größeren Bogen umfängt.
Positiv geht das über den Nächsten hinaus, deswegen in Analogie, die den Vergleich nicht wörtlich befragt, sondern wie beim Puzzle passende Stücke zusammenfügt. Das ist Zugewinn, keine Behauptung, für die man sich alternativ entscheiden müsste.
Der innenliegende Bezug wird einfach addiert, friss mein Vogel, flieg.
Immer knapp am Pamphlet vorbei, mit großer Idee, zum Scheitern verurteilt und zwar so, dass man es auch bemerkt!

Ich karre gerade den Mist aus dem Haus – reicht denn das?
Und wo ist das Draußen, wo fängt es an, aus dem Ruder aus dem Sinn?

Welt als Organismus begreifen. Die Krebszellen nehmen zu, einzelne Systeme sind schon metastasiert. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts können wir unsere Lebensgrundlagen selber vernichten, einen Großteil der Arten wäre zum Teufel, wider besseres Wissens, aber mit ‚gutem‘ Grund, zerstören um zu bestehen – es war immer so, fiel nur nicht so auf, die Ressourcen waren noch unverbraucht.
Westliche Demokratien haben sich immer wichtig genommen, wenn man die 400 Jahre vor der industriellen Revolution anschaut, war das für andere Völker kein Zuckerschlecken. Die Nachkriegszeit, die dem europäisch gefärbten Ländern im Norden sowie Australien /Neuseeland plus Japan Reichtum gebracht haben, sind aus der größten Katastrophe des letzten Jahrhunderts hervorgegangen. Alle, einschließlich der UDSSR, lagen im Krieg miteinander. Obwohl den Krieg gewonnen, die Hauptlast getragen, sind die Sowjetrepubliken als Verlierer daraus hervorgegangen. Die ökonomischen, politischen Bedingungen waren nicht reif, um mit den westlichen Industrieländern auf Augenhöhe zu konkurrieren. Zu schnell wurde der erwirtschaftete Überschuss in Rüstung und Raumfahrt verbraucht.
Russland heute steht vor einem Dilemma, mit 140 Millionen auf 11 % der Weltlandmasse eher ein Zwerg, zum atomaren Scheinriesen geworden, der (auch bei China) Begehrlichkeiten weckt. Nicht zu unterschätzen sind sie im geopolitischen wie -strategischen Spiel, gerade in Afrika, in denen die Europäer kläglich versagt haben.
Die G7 wollen eher bestimmen, als auf Augenhöhe verhandeln (stellen etwa 10 % der Weltbevölkerung und erwirtschaften etwa 45 % des weltweiten Bruttonationaleinkommens /wikipedia).
China und Indien, setzen aufgrund ihrer Demografie – mit zusammen fast 3 Milliarden Menschen – einen ganz anderen Maßstab. Hier wir Quantität zur Qualität. Gedankenstrich, genau diese neue Qualität will auch befriedigt werden.

Es geht immer um das Bruttoinlandsprodukt eines Landes, oder Verbundes in BIP pro Kopf, in USD pro Jahr (2021/22EU):
USA70.248
EU37.985
China12.556
RUS12.194
Indien2.256
Dazu der CO2-Ausstoß pro Kopf in Tonnen pro Jahr (2021) (zweite Zahl wikipedia 2020)2,3,4:
USA15,913,7
RUS12,211,6
China8,08,2
EU7,7(Deutschland 9,0 7,7)
Indien1,91,7
Und die Effizienz, wieviel Kilogramm CO2 pro Kopf pro erwirtschafteten USD:
RUS1,000
Indien0,826
China0,635
USA0,226
EU0,203

Natürlich ist das insgesamt nicht gut, zeigt aber die schwierige Lage Russlands.
(Die EU steht besser da als erwartet.)

Weiter,
ein Krieg in Europa als Mittel Grenzen zu verschieben? Das kennzeichnet nur die Schwäche, ist meistens schief gegangen, hat aber oft zu einer neuen Ordnung geführt, selten im Sinne des Angreifers.
Nach der Lehre aus zwei Weltkriegen (bei dem die Achsenmächte im Verhältnis weitaus stärker waren) mangelt es den Russen nicht an Rohstoffen, sondern an Produktivkraft und der neuen Ressource Brain /KI, alles an den obigen Zahlen abzulesen. Selbst China, als größter Verursacher von Treibhausgasen, schafft es in der Effizienz zumindest auf einen mittleren Rang. Nur scheint das Klima nicht allen das Maß der Dinge(, für uns auch nur bedingt), aufstrebende Länder fühlen sich gegängelt, gefesselt. Klimaschutz als Mittel den Wohlstand zu konzentrieren, nicht zu verteilen. Dagegen regt sich Widerstand. BRICS.
Wo liegt der zugesagte jährliche Transfer von 100 Milliarden? – bei Null!
In der Konsequenz haben wir es versaut, Chancen vertan. Einfach die Früchte des eigenen und fremden Gartens genießen, ohne abzugeben. So wurde unser soziale Friede mit der Armut der anderen erkauft. Der Abstand groß – jetzt noch an den Zahlen (Indien) ablesbar!

Rohstoffe haben immer Begehrlichkeiten geweckt, heute sind es seltene Erden, Lithium, Mangan, etc., die nicht in den Hochindustrieländern liegen. Der Kampf um die Ressourcen geht in die nächste Runde, zum Meeresgrund und Mond. Nur hat sich die Jagd auf eine nicht ortsgebundene Kraft ausgedehnt: dem angewandten Geist, dem Entwickler kreativer Ideen. Investiert man nicht in Ausbildung der eigenen Jugend, muss man zum hohen Preis einkaufen und zweimal zahlen. Politisch demokratisch wird das zur Strategie zum Erhalt des Systems. Ein Ab- und Aufsaugen von Intelligenz und Fachkompetenz fremder Länder /Regionen. Das ist Aneignung.
Eine gerechte Welt scheint nicht möglich.

Von diesen Zwängen können wir uns nicht lösen, war auch nie so geplant. Widerstand fördert Entwicklung bis zu einem gewissen Grad, bis die jeweilige Spezies den Platz frei macht, machen muss, für das Neue, Unbekannte.
Ein Kreislauf anderen Maßstabs, eher der einer Schraube, horizontal verschoben.

Jetzt könnte man meinen, die Ökonomie im Kunstwerk begrenzt sich auf die Zeichen mit so wenig wie nötig, so viel wie möglich zu sagen – sagen?, ein Bild spricht? – zu sehen! Dies ist das unerklärliche Wesen von Kunst, umfassend – eine andere Wirklichkeit. [Natürlich ist die immer da, nur in der Kunst wird sie ausdrücklich.]
Konkretes wird strukturiert, dem Puzzeln ähnlich, wobei Versatzstücke Anschluss suchen. Weitergedacht: Auch bei den Rezeptoren muss das Anschlussprofil passen, sonst kann die RNA nicht andocken, um ihre innenliegende Nachricht zu übermitteln. Hier spielt die Verpackung eine Rolle, ist Teil der Lösung.
Unsere Haut, selbst ein Organ, im Zusammenspiel mit Nieren, Lunge, Herz, etc., ist notwendiges Bauteil eines komplexen Systems, gleichzeitig auch materielle Grenze unseres Ichs (nicht des Seins). Besonders merken wir das, wenn ein Schlag darauf niedergeht, eine Rötung, oder Hämatom, wäre die Folge. Ein Faustschlag wird als Angriff wahrgenommen. In Abwehr will der Mensch, im egoistischen Zusammenklang von Körper und Geist, seine Möglichkeiten und Integrität verteidigen. So haben wir Kampftechniken gelernt, Palisaden gebaut, Mauern gezogen, Waffen geschmiedet, immer um den unmittelbaren Zusammenhang (Familie) zu schützen. Staaten sind entstanden dies zu gewährleisten, Menschen frei zu setzen, damit sie sich der Wissenschaft und Kunst widmen konnten. Lange war dies ein Mittel den Fortschritt und Vorsprung zu garantieren.
In dem Glauben, dass wir alle aus dem gleichen Klumpen Erde sind, dass Alles mit Allem verbunden ist, müssen wir die Möglichkeit erkennen, uns einer bessern Welt zu ergeben. Meint das Verantwortung? [Verantwortung ist die Freiheit zu erkennen was Notwendig ist.]
Die Meisten wollen sie gar nicht, was bleibt dann außer dem immer wiederkehrenden Gemetzel. Scheinbar hatten wir es in Europa über 70 Jahre einigermaßen im Griff, Demokratie war das Pflaster, die Klappe auf den Augen. Wir wollten nicht sehen, wo die Wertschöpfung anfing, oder wo unser Schrott verklappt wurde? Kapitalismus mit sozialem Gesicht – nur nach innen und nur so lange, wie man die Anderen nett bitten kann. Hilft das nicht, gibt es Krieg, weil sich Strukturen verändert haben, die letztlich wieder die gleichen sind. OK.

Das Kapital frisst immer noch seine Kinder, nur dass heute der Overkill, auch von kleineren Staaten realisiert werden kann. Der neue Zar von KGBs Ganden ist kein Zufall, wie andere auch. Mir wird die Liste einfach zu lang.
Das Interesse der Autokraten gilt dem Unmittelbaren, erstmal Öl ins Feuer schütten, um sich danach als Retter für die gute Sache herbei zu reden, nach einfachen Argumenten suchen, sich vor der Verantwortung drücken. Rechtfertigung nur vor dem eigenen Haus. Darin die Judikative aushebeln, um die letzte Instanz der Gewaltenteilung zu beseitigen.
Teilen mit wem, warum?

Es geht nicht darum, den Job gut zu machen, es geht um nichts Geringeres uns, als ökonomische Entwicklungseinheit, zu überwinden. Das wäre Emanzipation!

Eine Möglichkeit scheint mir die schnelle Weiterentwicklung von KI, damit unser Sein – zumindest als Abbild – gesichert wird.
Nicht auf was, sondern in was soll gespeichert werden? Und gleich die nächste Frage: Wird man mit komplexen Werkzeugen, die ‚Suchen und Ersetzen‘ ähnlich sind, Bereiche modifizieren, um eine ‚bessere‘ Welt zu kreieren?, wer wacht darüber?, und darf es sich (selbst) entwickeln? Wären verschiedene Simulationen (Welten) möglich? [Und wenn ja, in welcher leben wir?]
Hier sind Grenzgebiete erreicht, für die man schon heute ethische Lösungen sucht, aber sollten wir nicht die gemeinsame Welt, den Blauen Planet, unsere Erde als schützenswert betrachten, für die es sich lohnt das Leben zu ändern?

Letzte Frage: Ist nicht alles inszeniert?, ein Theaterstück von globaler Größe – Kunst? Vielleicht zu gewaltig die Vorstellung, dass Jemand am Hebel sitzt, Einstellungen vornimmt, uns auf dem Weg zu halten.
Es ist die Widersprüchlichkeit dieser Welt, die uns zwingt Freiheit als nur relatives Gut wahrnehmen zu können. Der Mensch ist des Menschen Wolf, und er ist es nicht!
Heben wir den Widerspruch auf, ginge die Chance zur Entwicklung, unsere Zukunft, unsere Utopien, verloren.
Soviel Potential, soviel Wunderbares an Angewandtem [Handwerk] und Unangewandtem [Kunst]. Eine Welt voller Möglichkeiten würden wir hergeben, verdammt – für was?

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1) Matrix, Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1999. Regie und Drehbuch stammen von den Geschwistern Lana und Lily Wachowski.

2) https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgas-emissionen-in-der-europaeischen-union#hauptverursacher
3 ) https://de.statista.com/statistik/daten/studie/167877/umfrage/co-emissionen-nach-laendern-je-einwohner/
4) https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Länder_nach_CO2-Emission_pro_Kopf

Die 4 nachfolgenden Beiträge beschäftigen sich mit Themen, die hier zusammengefaßt vorgestellt sind, nur ist der Focus jeweils ein anderer.

Fragen

… einmal möchte ich wissen, wieviel Ressourcen für die Bespaßung der Menschheit draufgehen, und wieviel Ressourcen zum eigentlichen Lebenserhalt notwendig wären. Immer wird sich bei der Schätzung eine Schieflage ergeben, da die Standards ungleich sind: In Europa ist der Grundbedarf ein anderer als z. B. in der Mongolei. Aber was ist der Grundbedarf?
Gehören meine 2 bis 3 Computer dazu, ist das einer zu viel, obwohl ich damit produktiv arbeite? Was ist mit meiner CD-Sammlung, 2 bis 3 Stereoanlagen, einem Motorrad und Auto, meinem Fotokram. Hätten es die alten Dinge nicht auch noch getan? Wieviel qm brauche ich zum Leben. Klar geht immer auch weniger, oder auch mehr – was ist angemessen, und warum ist das alles so relativ?
Keine Berechnung wird richtig sein, es wird eher auf eine strukturelle Einschätzung von Wirklichkeit hinauslaufen. Die sezierte Gesellschaft auf dem Tablett: der Klassenkampf nach links, die Akkumulation des Kapitals nach rechts. Schneidet man tiefer, haben sich die Tech-Giganten schon im Hirn festgebissen, wollen die von ihnen caotisierte Welt nutzbar halten. Je desolater auf der einen, desto zielgerichteter, spezieller auf der anderen Seite. Das wird nach hinten losgehen, da nur auf das jeweilige Problem bezogen nach Lösungen gesucht wird, bei der das große Ganze strandet.
Dies hat mit dem notwendigen Wachstum zu tun, der immer dickere Löcher bohrt, um dickere Kabel durchzuschieben, um eine noch hochauflösendere Soße über uns zu ergießen. Nur so bleibt in diesem System der blinde Wohlstand gewahrt (das Bedürfnis auch zu besitzen, was möglich ist). Jedoch sind wir damit gerade durch, unser System schafft es nicht mehr sich zu regenerieren – zu hoch ist das Niveau. Immer mehr muss vom Staat zugeschossen werden, ohne Mehrwert zu generieren. Die Auswege, wenn Systeme aneinandergeraten, liegen im Automatismus des Kapitals(, wie schon bei Marx beschrieben).
Nun Frage ich mich, ist das Kapital eine Idee, oder entsprang es der natürlichen Entwicklung? Nein, keine Idee, eher zwangsläufig, und es muss sich ändern, aufgebrochen werden, wenn wir bestehen wollen.
Hallo Generationen.