Warum der Glaube am Nagel hängt

Die drei Nägel im Fleisch und Knochen sind das Gleichgewicht, sind die Brücke, sind der Geist, sind der Tod von dem, der fragt: Mein Gott, warum hast du mich verlassen? Fragen muss, denn in diesem letzten Funken spricht der Mensch. Erst durch das Verlassen des Lebens und jeglichem Glauben steht er auf. Jesus wusste es nicht besser?, eher eine Präzedenz des dualen Spiels.
Die Auferstehung ist eine Behauptung der Hinterbliebenen, Dreh- und Angelpunkt christlicher Leere (ee, kein Fehler). Wunder werden erzwungen, der Glaube bewiesen, geht seinen eigenen Weg als Bestätigung der Gottwerdung über die Schwelle der Zeit hinaus.
Wie bekommt man das gerade gerückt? Gar nicht. Nur, dass man von dieser Zeit, an den Glauben glauben soll. Mit der Himmelfahrt entsteht ein Narrativ, institutionell nennt es sich Kirche.
So hat sich eine Repräsentanz gebildet, die diesen Vorgang verwalten will, Deutungshoheit gewonnen hat. Für die Völker eine Katastrophe. Am christlichen Wesen musste die Welt genesen, eine Welt, die keine Heilung brauchte. Es wurde ein vermeintliches Seelenheil konstruiert, ohne das man nicht ins Paradies kommen konnte. Immer noch besser ein im guten Sinn erschlagener Wildling (Ungläubiger), als dass er in der Hölle hätte schmoren müssen – eine Rechtfertigung, die einem erst mal einfallen musste.
Rettung im Paradies? Das Christentum (auch der Islam) brauchen die Läuterung im Szenario des Weltenbrandes. Je heißer und realer die Hölle, desto größer der Auftrieb. Eine Spur der Verwüstung, die sich durch die Täler des Geistes (und Landes) zieht.
Da ist keine Erlösung (auch nicht im buddhistischen Verstandestod = Stillstand der Interpretation = Nirvana), es gibt nur Akzeptanz und Handlung, die aus der inneren Notwendigkeit entspringt, jeden Moment das Beste zu geben und anzunehmen, dass man vor dem Gang aus dem Haus seine Schnürbänder richtig gebunden hat. Mehr ist nicht zu tun.
Ah, vielleicht noch den Kapitalismus abschaffen.

Wie in allen seinen lateinischen Messvertonungen lässt Schubert im Credo den Satz “Et unam sanctam catholicam et apostolicam ecclesiam” (deutsch: „[Ich glaube an] die eine heilige katholische und apostolische Kirche“) aus, sowie – gleich mit fast allen anderen seiner lat. Messen (mit Ausnahme seiner ersten in F-Dur) – auch den Satz “Et expecto resurrectionem mortuorum” (deutsch: „Ich erwarte die Auferstehung von den Toten“), und gibt damit seinen ganz persönlichen Vorbehalten gegenüber bestimmten zentralen christlichen Glaubenssätzen Ausdruck.

Wikipedia: Messe Nr. 2 (Schubert)