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KEINEN KRIEG !

 

… schon in der Wortwahl der aktuellen Berichterstattung entsteht ein Narrativ, dass es auch einen sauberen Krieg geben könnte. Den gibt es nicht! Die Genfer Konvention ist nur das letzte Handtuch zum Verdecken menschlichen Greuls.
‚Bis hier und nicht weiter‘, nur wo sind wir dann schon. Wenn sich eine Bevölkerung mit Frau, Mann und Maus gegen einen Angriffskrieg stemmt, werden unweigerlich Zivilisten getötet. Vielleicht liegt der Unterschied bei umgebracht, ermordet, gegenüber Kollateralschaden? In der Konsequenz jedoch gehen die Lichter aus – das sollte kein Zug unseres Wesens sein. Wir nehmen das Leben des Nächsten (Abel), des Anderen (Nachbarn), des Fremden, wir nehmen das Leben der Tiere zu Milliarden. Wir haben jegliches Maß verloren unsere Art zu behaupten und erfinden eine Erzählung, die das Töten in den Kanon des erweiterten menschlichen Umgangs stellt. Mir ist übel bei diesen Gedanken, und so gibt es beides: die Klavierkonzerte von Mendelssohn, Ravel, Schnittke versus Guernica, Babyn Jarr, Mỹ Lai, Butscha.
Ein Dilemma, denn jede Pistole im Schrank stellt eine potentielle Gefahr da. Aber sind die Schränke leer, kann man mit einem Nachbarn, der die Pistole schon im Halfter trägt nicht mehr auf Augenhöhe reden. Argumente verdunsten im Angesicht von 9 mm. Wohin also mit unserer innewohnenden Verzweiflung, dem Getrennt-Sein vom Ganzen, dem Leben im Widerstand, dem Ich und allem Anderen – als Erlösung zum Einen, in die Regression? Wie gesagt, Politik ist nur die Fortsetzung der Todessehnsucht mit anderen Mitteln.
Aua, und was macht das Kapital? Als Metasystem legt es sich um und über jede Entäußerung menschlicher Produktivkraft und Gestaltung, schreibt die Gesetze des Handels bis zum nächsten Kollaps des globalen Wirtschaftssystems, das immer wieder eine neue, nicht rationale, Spirale von Gewalt erzeugt. Selbstreinigung auf kapitalistisch und wie bei Hitler-Deutschland in soziopathischer Anlage.
Ende gut, alles gut? Eben nicht, denn die Regenerationsmöglichkeiten sind wesentlich beschränkter als ’45, wir haben Klima und Pandemie – selbstgemachte Leiden, die die gleichen Ursachen haben. Bei der Pandemie müsste man wohl etwas weiter ausholen, aber es ist immer das Selbe: Die Zwerge haben zu tief gegraben!

KEINEN KRIEG! NO WAR! НЕТ ВОЙНЫ!

Es trifft mich mit voller Wucht, hat sich durchgeätzt,
ein westlich orientierter Staat, mit demokratisch gewählter Regierung, verteidigt sich – allein. Gegen die Angriffe eines lupenreinen Demokraten, der sein ganzes Volk mit in die Verantwortung zieht – für sein Verbrechen. Natürlich, auf Dauer wird die Ukraine nicht zu verteidigen sein, wir wollten das hinaus verhandeln – wird schon. Es wurde nicht.
Und nun diese halben Sanktionen, das Kalkül geht auf, dass der Westen sich nicht mehr schadet als nötig. Dabei kommt die Ukraine unter die Räder. Das es keinen anderen Weg gibt, scheint folgerichtig, leider, unser Zeitalter verabschiedet sich mit einem Paukenschlag.
1974/75 diente ich in der Bundeswehr (Heer), es standen 36 Brigaden unter Waffen, heute umfasst das Heer noch drei Divisionen mit insgesamt 10 unterstellten Brigaden*, wovon 3 zusammengewürfelt einsatzfähig sind. Tut mir Leid, so können wir nicht nachhaltig verhandeln. Es wird ein europäisches Konzept militärischer Strategie geben müssen, das eng mit der NATO verknüpft sein dürfte, Souveränitäten sind zu überdenken.
Und es sind viele Löcher am rechten (und linken) Rand zu stopfen, es ist unfassbar, dass die internationale Rechte einem Soziopathen huldigt, der eine vermeintliche Entnazifizierung vornehmen will.
In der Ukraine werden freiheitliche Werte verteidigt, sie sind nicht in der EU, nicht in der NATO, kämpfen – genießen unsere Solidarität. Zweifelsohne stellt das einen Wert da, aber es ist auch eine Bankrotterklärung des Humanismus – der Wurzel der Demokratie, einer Staatsfrom, der schon immer bestätigt wurde, dass sie die schlechteste sei, ausgenommen aller anderen.

* (davon 2 niederländische Brigaden sowie dem deutschen Anteil an der Deutsch-Französischen Brigade) und dem Kommando Spezialkräfte (KSK) als Brigadeäquivalent.

Kleine Klage zum Ende

trauern wir ihm nicht nach, dem deutschen Jahrhundert.
Es war nicht das Erste, wohl aber vorerst das Letzte. Mit zwei Weltkriegen, der Shoa und einer unwahrscheinlichen Kraft sich zu regenerieren.
Nun ist’s vorbei.
Das Kapital, in seiner ersten Blüte (England), hat nach der Revolution 1917 und einer weiteren Verelendung der Massen in den Industrieländern mit Deutschland sein hässlichstes Gesicht gezeigt. Nichts was relativiert werden soll, der Nationalsozialismus ist auf deutschsprachigen Boden gewachsen. Das Herleiten über den verlorenen ersten Weltkrieg, den Kontinental-Europa ganz sicher gemeinsam begonnen hat, die einzige Schuld aber beim Erbfeind abzuladen, hat natürlich alle Tore geöffnet, um von einer Entzündung eine Eiterbeule werden zu lassen. Wenn dann noch die SPD zu keiner Quarantäne bereit war, weil sie mit der KPD hätte stimmen müssen, frisst sich das Virus durch. Mit der Unterstützung des großen Kapitals konnte man bald damit leben, bis es den ganzen Körper übernommen hatte.
Die bloßen Zahlen für Europa, 2. Weltkrieg:
27 Millionen Tote der Sowjetunion (Soldaten und Zivilisten)
6–7 Millionen Tote beim organisierten Tod des jüdischen Lebens
6 Millionen Tote Polen
und viele viele Millionen mehr
Das diese Völker überhaupt noch mit uns reden, ist mir oft unverständlich und erfüllt mich mit Scham. Ich kann verstehen, wenn man Wagner nicht spielen, oder hören will. Letztlich wird seine Musik zum Symbol, ist jedoch aus anderem Jahrhundert, war ’nur‘ die Musik zum Totentanz (wie auch Bruckner). Das es passte, war/ist sinnfällig; in ‚Über das Judentum in der Musik‘ wurde die ganze Anlage schon vorgezeichnet, die erste Hälfte des deutschen Jahrhunderts auf Verwesung gebaut.
Und immer noch nicht will man auf den Autobahnen 130 km/h als Höchstgeschwindigkeit einführen, wo bliebe da der Glanz, die besten Autos, nicht mit der gebotenen Straße zu unterstützen. Nun reichen ein Differential, Maschinen und deren Automatisierung nicht mehr. Deutschland ist zu langsam geworden!
Die Chinesen machen uns vor, wie Leben und Staat über Hilfe der Netzwerke verschmilzt. Das hat andere Qualität. War Europa (mit all seinen Ländern im Wechsel) über Jahrhunderte treibende Kraft der Entwicklung, wird das Land der Mitte mit seinem System der Symbiose von Staat und Individuum die Welt bewegen.
Fortschritt meint hierbei, sich Ziele zu stecken und sie auch zu erreichen, kein BER; die Wandlung des Systems zum Staatskapitalismus, der Auflösung des Individuellen, setzt beim chinesischen Volk Kräfte frei, weil es kulturell passt.
Auch der Nationalsozialismus hat gepasst, Zeit und Rahmen waren folgerichtig, um zu erreichen, was als Ziel gesteckt war – ab 1939 Unmenschlichkeit und Untergang.
Vielleicht ist es genau dieser nationale Wille, der mir bei manchen Staaten Bange werden lässt. Zu viele Parallelen, auf unsere Zeit übertragen: demokratisch totalitär. Meint das selbe wie Staatskapitalismus, ist im beiden Fällen nach außen die Quadratur des Kreises, nach innen nichts anderes als das hässliche Gesicht des Kapitals, nur mit Photoshop aufgehübscht.

uups

Die kritische Masse scheint überschritten. Tut mir leid Corona-Leugner, aber qualitativ ist das nun anders. Es ähnelt eher der spanischen Grippe, dies ist nicht verzweifelnd, aber eine folgerichtige Entwicklung einer Situation, die aus dem möglichen Stellmechanismus gelaufen ist.
Die Spaßgesellschaft konnte es nicht lassen, und die Liberalen hatten ihr Fleckchen, das sie freiheitlich besetzen konnten.
Die Influenza 1918 lief über den Zenit und wenn es ähnlich wird, dann haben wir es nicht gewusst? Das Potential ist dargestellt – Exponentiell – man merkt, wenn Deiche brechen, allerdings ist jede Überschwemmung eine temporäre Angelegenheit. Flut und Ebbe.
Ich bin nicht für eine Durchseuchung Deutschlands, glaube aber, dass der Punkt einer möglichen Eindämmung (, mit unseren freiheitlichen Mitteln) überschritten ist. Jetzt Unsinn vermeiden – keine Ressourcen verschwenden – wo es keinen Sinn macht. Eindämmen, lokale Lockdowns, aber auch lokale Durchseuchungen zulassen, wo es zwangsläufig erscheint, Risikogruppen schützen, aber mit aller Macht um die Verfügbarkeit des Impfstoffs kämpfen.
Die Priorität einer kapitalistischen Gesellschaft ist unmittelbar, die Sicht von Sicherung jeden Individuums ist romantisch. Wir umgehen es jeden Tag, Fauna, Flora, alles geht drauf, tut nicht so, als hätten wir ein Rezept, hatten wir nie. Wir haben verbraucht, in den Tag gelebt, jeden Tag ohne Wiederkehr, ohne Einsicht, immer schon, nur dass wir heute vor dem Ergebnis stehen. Wechsel der Sicht?
Sichtwechsel meint für mich die Idee einer neuen Gesellschaft, nicht deren Reformation. Wir brauchen Räte, mehr Räte die effizient arbeiten (vielleicht keine Betriebsräte von VW). Föderale Länder und Staat müssen eng zusammen arbeiten, nicht gegeneinander, eigenes Interesse muss zurück gestellt werden. Und es wird getan, was zentral beschlossen wird, Punkt.
Na klar, die Macht darf nicht mehr vom Kapital ausgehen, was soviel heißt, dass es entmachtet werden muss, die nächste Grenze ist überschritten, kein Sozialdemokrat wird mehr mitmachen.
Was bleibt, ist Überzeugungsarbeit, Bewegungen zusammen zu führen, die es anders machen wollen, aber auch ich habe mich nett eingerichtet. Das Bewusstsein muss durch Schichten dringen, wie Wasser unter Druck schweren Gesteins, das dauert manchmal etwas länger, aber geklappt hat es noch immer.
Alles neu macht der Mai (selten der Erste) und leider nicht die Einsicht, sondern die Verhältnisse (ich glaube Engels hat das ähnlich formuliert).
Es darf und wird nicht so bleiben wie es ist.
Das ist ähnlich der Pandemie, es gibt einfach einen Punkt, an dem die Welt, so wie wir sie kennen, sich ändern wird (so albern das ist, haben Sie mal versucht ein Motorrad von 4 Zentnern zu halten, das langsam aus der Balance strebt – viel Glück).
Alles bedingt sich, Alles hängt mit Allem zusammen, gibt es Stress in der Flora, ist die Fauna betroffen. Natürlich gilt das auch für die Ökonomie, der einzige Hebel, das Kapital an seine fortschrittliche Rolle vor mehr als 150 Jahren zu erinnern. Nur dann und nur dann, wenn das Kapital ökosozial handelt, geht es ohne Enteignung. Au-ha, das Unwort ist gefallen.
Aber was machen Amazon, etc., die mit Emphase versuchen Arbeitsplätze in Deutschland zu etablieren. Es wird mit gemacht, mit gedacht, es wird verwickelt, es wird ‚to big to fail‘. Wie könnt man andres erklären, dass VW so glimpflich in Deutschland davon gekommen ist; die amerikanische Strafe ist wohl berechtigt, wenn auch differenzierter zu sehen, denn wer will schon einen billigen ’sauberen‘ Diesel, wenn man selbst nur Benziner im Programm hat? So ist im eigenen Land die Entschädigung gerade mal mit Not über den Tisch gezogen.
So sehr ich es liebe, dass es läuft, ist dies genau der kapitalistische Gedanke, der uns den letzten Rest der sozialen Marktwirtschaft kosten wird. Habe ich Angst um sozialdemokratische Positionen – ja habe ich, sicher ist es die beste der schlechten Welten! Auch wenn es den Kollaps nur verzögern wird, lebt es sich in unserm System besser, als in jedem anderen auf der Welt. Die Freiheit garantiert, Sicherheit vermittelt, das Recht noch relativ gerecht.
Die Schleife zieht sich zu.
Erste richtige Einschränkungen unter Corona, ist das notwendig, verhältnismäßig? Wenn es nicht mehr zu stoppen ist, sind die Richtlinien, Gesetze Unsinn – Kosmetik einer unhaltbaren Situation?
Ist das Bewusstsein soweit, diesen Nihilismus auszuhalten?
Es verlangt Konsequenz, die ich schon jetzt vermisse, und alle Versuche der Politik sind obsolet, hatten nie eine Chance, waren gezeichnet von einem Ansatz von Verständnis auf Empfängerseite, wie Lemminge, feiern wir Party dem Abgrund entgegen. Aus künstlerischer Sicht durchaus interessant, weil wir uns der Beurteilung entziehen könnten, versuchen es zu nehmen, wie es es ist: Ich war nie dieser Künstler. Denn solange eine Erbse bewegt werden kann, anders zu denken als ‚Grün‘, ist die Welt noch nicht verloren.

Glauben Sie mir bitte, dass dies eine völlig entschärfte Variante des Textes ist.

Aufnahme des Bestands, oder
wie erkläre ich es meinem Kinde,
lieber Carl,

da ist eine ausgeprägte idealistische Seite an mir, ich erinnere mich noch, wie wir ’78 öfters rausgefahren sind, zu entfernteren Plätzen, einsam, übersichtlich, so dass man das gesamte, vor uns liegende, flache Tal erfassen konnte. Ein Lagerfeuer an der Weser, die Hunde umkreisten uns, liefen weg, kamen wieder, wir redeten nicht viel, es war die Stimmung, die umsponn, einen Rahmen erzeugte, in dem Alltägliches sein Gewicht verlor. Danke Günter, auch für Deine Geschichten aus 1001 Nacht, entrückt und entzückt, wenn wieder einmal Yes lief und sich die Gebäude, bis zum Himmel, türmten. Es gab mir, einschließlich der Lehren von Don Juan, ein erweitertes Auge, Welt zu sehen.
Vorher zu Schulungen, ‚Das Kapital‘ von Karl Marx, an der Bremer UNI, richtig beigezimmert. Bildung als Nachschlag der allgemeinen Konsequenz von Lustlosigkeit in der Grundschule. Immer bleibt ein fehlender Rest an humanistischem Wissen. Da ich für ‚Gedichte aufsagen‘ und Merkspiele völlig untalentiert war/bin, konnte ich nur aus Zusammenhängen entwickeln, nicht aus aufgerufenen Textpassagen. So fließt mein gesamtes Fühlen, Hören, Lesen in den großen Teich des inneren Seins, ohne scharfe Umrisse, keine Möglichkeit ein Zitat zu destillieren. Den Bau einer neuen Kathedrale, immer, Systemkonstruktion jederzeit. Utopien – später dazu.
Warum dann Kunst, meine kleine Welt zu bewältigen; die kleinen Zeichnungen, die deine Großmutter lobte, können es doch nicht gewesen sein?
Gestern habe ich die Inszenierung Wagners ‚Rheingold‘, von Harry Kupfer, 1988, gehört und gesehen, ich merke, da bin ich zuhaus, das ist meins. Alles drin!
Ich mach’ jetzt nicht das Kunstfass auf, nur, dass sich Form und Inhalt getroffen hat, die Sprache überhöht, dass man nicht romantisch glotzt, da ist aller Sprengstoff einer endenden Welt, die sich beschreibt, um qua Begriff, die Zukunft zwingen will (Last Exit).
Natürlich muss jedes Stück an der eigenen Zeit versagen, um auf das Kommende zu verweisen, was wiederum nur rückbezüglich, als Projektion, aus der Determination des Erlebten, zu erklären ist. Tut es das nicht, ist es Kitsch!
Nichts ist ohne was, und nichts fällt aus der Welt, hat schon Janosch gesagt. Alles, solange man auf der Treppe steht, deren Stufen abzählbar sind.
Wenn Wagner meins ist, was stört mich dann an der US-amerikanischen Kunst?
Das Unbedarft-kindliche?, das Erben ohne Schuld?, die gestohlene Moderne?, die Aneignung der Leitkultur?, nicht zuletzt der Zuwachs eines Volkes, das immer weiter nach Westen ausweichen musste, um endlich einen assimilaren Platz zu finden? Vielleicht klappte das, weil die USA schon genug mit ihrer schwarzen und indigenen Bevölkerung zu tun hatten. Da war die Lücke, die Nazideutschland nicht gewähren wollte. Keine Relativierung: Wir haben unsere Brüder und Schwestern, unsere Nachbarn, Kollegen und Freunde gemordet und das systematisch!
Wo stehe ich?
Will ich die Realität eines verlorenen Krieges und der Schoah nicht sehen?
Die Kultur Deutschlands in 12 Jahren zum Teufel.
Erste Regungen der jungen Bundesrepublik zeugten vom Versagen, als von Aufbruch. 1956 KPD-Verbot, unter der Ägide Stalins vielleicht verständlich, aber die ‚rechten‘ Kräfte hatten sich durchgesetzt. Vielleicht notwendig, einem halbwegs friedlichen Aufbau geschuldet (ganz anders der Irak).
Was wollte die – damals noch – liberal-konservative USA? Natürlich waren Leute wie McCarthy am Werk, Rechtsaußen besonderer Güte, aber sie repräsentierten nicht das offene, natürlich erz-liberale, kapitalistische Nord-Amerika. Korea-Krieg, Vietnam-Krieg, Irak-Krieg, überall sollte ‚The Land of the Free‘ verteidigt werden, ein messianischer Eifer ist dabei nicht von der Hand zu weisen. Wenn dabei das World
Trade Center zusammenstürzt, war das eher eine logische Konsequenz, denn ein nicht vorhersehbares Ereignis. Von einem Kriegsverbrechen an Japan (Hiroschima und Nagasaki) wird gar nicht erst geredet, keine Schuld, wie auch der Genozid der Natives nur am Rand Erwähnung findet.
Es geht nicht darum, die Wäsche anderer Völker schmutziger aussehen zu lassen, als die eigne, mich stört nur der selbstgerechte Finger, mit dem auf die ‚Germans‘ gezeigt wurde/wird.
Aus europäischer Sicht gab es nur die Möglichkeit der Gründung des Staates Israel (1948), den ich ausdrücklich befürworte, die Belange in die eigene Hand nehmen.
Leider,
leider ist die Entwicklung der USA mit der von Israel heute so verwoben, dass beide Länder ähnlich autoritäre Maßnahmen beschließen, um sich zu ‚schützen‘.
Wovor?,
die liberal-konservative Sicht kommt politisch an ihre Grenzen, wirtschaftlich prosperierend, ist – politisch – kein ‚Staat‘ mehr zu machen. Das Liberale zu Ende gedacht, gibt dem Recht, denn Liberalität ist letztlich bürgerlicher Anarchismus, dem die Komponente des fortschrittlichen Bürgertums fehlt. So geraten diese Wirtschaften, vielleicht auch das Vereinigte Königreich, in den Strudel ihrer eigenen Widersprüchlichkeit.
Ein höheres Budget für Verteidigung wird leider notwendig werden, denn als bürgerliche Demokratie sollten wir selbst bestimmen, was, oder wie wir uns verteidigen wollen. Die NATO ist obsolet, wir brauchen einen europäischen Schirm, andere Bündnisse können danach verhandelt werden.
Was bedeutet das für die Kultur?
Kultur ist immer Ausdruck des Politischen, auch wenn sie scheinbar im Widerspruch dazu steht. Das ist die grundsätzliche Geste von Kultur, Widerspruch an der Kante des Sagbaren, weil, wen erreicht mein Gebrüll, wenn ich nicht mehr verstanden werde? So wird die Avantgarde stets nur ein Schritt vorauseilen können, alles andere wird zum Sektierertum, zur Eigenbrötelei. Konvention und Individualität sind die zwei Seiten einer Medaille, hochgeworfen, geschnippt, verschwimmt das Bild – genau für diesen Moment, da sie fliegt: Schrödingers Katze, man weiß einfach nicht, ob sie lebt.
Auha.
Es ging doch nur um eine Inszenierung von Rheingold (Vorspiel Ring).
Darf man das in Israel,
dem Staat aus Schuld geboren?
All diese Fragen,
rette erst mal den eigenen Arsch.
Das ist liberal
Und wie wir früher sagten:
Die Liberalen werden wir auch befreien!
Heute,
ein Leben, in den Böen des späten Kapitals.
Ein Fingerzeig aufs Display hat mehr Wirkung, als Diskussionen. Ein ‚Like‘ ersetzt die Wahl. Theorien jeder Couleur verbreiten sich schneller, als alle Flugblätter vor den Toren von Spinnbau (Maschinenbau für Spinnereien 1952–1979) in Bremen-Nord.
1970/71 saßen wir vor dem ‚Fährhaus‘, spielten Gitarre, Mundharmonika, lebten das ‚andere‘ Leben, leere Lambrusco-Flaschen im Gras. Die Zigaretten rochen anders, die Mädels waren schlanker.
Ab 72 organisierten wir uns, tatsächlich gab es sowas wie ein neues Bewusstsein. Deine Großeltern fanden, dass ihre Erziehung wohl etwas daneben gegangen war. Aber der Vietnamkrieg, die Atomkraft und der § 218 taten ihr Eigenes, zumal die Staatsmacht uns aufwertete, wichtig machte. Diese großen Einsätze gegen das Selbstverständliche, gerieten aus den Fugen, legten den Grundstein einer ‚linken‘ Bewegung, die letztlich in die Grüne Partei mündete. (Das heute darin schon wieder bourgeoise Verhältnisse walten ist klar, jede Partei korrumpiert sich, das liegt in der Natur eines Zusammenschlusses zum Zwecke der Gestaltung von gesellschaftlichen Strukturen.)
Ideal und Real, das Schwingen der Welten hält bis heute an.
Wo bin ich, wenn ich schreibe?
Gibt es eine Unterscheidung zwischen Texten und Gedichten?
In den Bildern?
Im Tun?
Meine Güte, verpiss Dich mit diesen Fragen, und lass den Herrgott einen guten Mann sein.
Aber nicht, dass ich darauf reinfalle, der Herrgott ist natürlich Teil der rationalen Welt, ist ‚nur‘ eine der großen Erzählungen, die den Klebstoff der Welt bildet, die Schichten – zumindest einigermaßen – beieinander zu halten.
Es ist festzustellen, dass der Glaube keine gemeinsame Grundlage mehr bildet, eher ist es die kleine sensitive Glasscheibe, als Fenster zur ‚neuen‘ Welt, welches die höhere Instanz ersetzt.
Das Kapital außer Rand und Band, die Kirchen leer, Utopien obsolet.
Das ist Fakt.
Klima. Auch Fakt.
Diese Welt wickelt sich ab.
Nicht, dass man sich damit nicht arrangieren könnte, vor allem in den Ländern der ersten Welt (um dieses Termini wieder einzuführen (gerechterweise zu den Akten gelegt, aber als zielführende Beschreibung gut zu brauchen)).
Niemals zuvor ist die geistige und materielle Welt so weit auseinander gedriftet, der Klebstoff bindet nicht mehr, weil es am Primer fehlt! Glauben müssen ist Einsicht in die Zwangsläufigkeit des Seins.
Zurück ins Mittelalter kann es nicht gehen, die Ausbeutung der Kolonien, der Kapitalismus, die Produktivkraft, haben uns bis hier gebracht und werden uns weiterbringen, es ist nur die Frage, ob wir über die Kante fallen, oder es schaffen, den Rand zu dehnen.
Gut, seit über 3.000 Jahren scheint es klar, dass die Erde eine Kugel ist, die um die Sonne rotiert, durch Wissenschaft und Wagemut wurde der Raum gedehnt und es gab neue Möglichkeiten, die das Kapital nutzen konnte, welches überhaupt erst anfing, sich zu definieren. Einher ging die Erfindung des Buchdrucks, die Reformation, wobei die Befreiung des Individuums auf dem Plan stand. Von Luther bald zurückgenommen, da ihm eine ‚gottgegebene‘ Obrigkeit gesegneter erschien, als das freie Walten der Kräfte (womit er höchstwahrscheinlich recht hatte). Ein demokratischer Staat hatte noch keine Wurzeln schlagen können, das Gründungs-Wasser floss noch zu tief.
Erst über die französische Revolution und die englische Industrialisierung wurden Bedingungen geschaffen, die das Bürgertum mit dem Kapital verband, das Großbürgertum entstand und löste die Großgrundbesitzer, als treibende Kraft in der Gesellschaft, ab. Es passierte Eigenartiges, denn mit dem Erscheinen des Kapitalgebers wurden die Fronten sichtbar: Arbeit und Kapital standen sich nun (diametral) gegenüber, Marx leitete daraus die Unversöhnlichkeit ab – sicher richtig für die Zeit von 1848–1945.
Ab 1945 konnten die Widersprüche in den Ländern der ersten (mancher zweiten) Welt kaschiert werden, es ging bergauf, die Arbeiter wurden (gut) bezahlt, sogar eine Aristokratie innerhalb der Arbeiterschaft konnte sich etablieren. Gastarbeiter wurden geholt, um wieder Überschuss an Arbeitskraft zu haben, den Lohn zu drücken. Aber diese Kräfte lassen sich nicht steuern, als säße man am Lenkrad eines Automobils, es sind eher die Fliehkräfte innerhalb einer Kurve bei hoher Geschwindigkeit, Fuß, Hand, Kopf, alles muss aufeinander abgestimmt sein.
Nach einigen kleineren Krisen und Kriegen ist der große Wagen 2008 zum ersten Mal richtig verunfallt: Frontal gegen den Baum! Lehman.
Das freie Kapital hatte das alte Geschäftsmodell verlassen und verlegte sich aufs Wetten, hatte sich von den realen Werten entkoppelt, die Spekulation wurde ertragreicher, als der Gewinn am Mehrwert der Arbeit.
Hiermit möchte ich nur kurz die ökonomische Entmaterialisierung unserer Welt andeuten, die mit der seelischen einhergeht. Das Verlagern emotionaler Befriedigung durch online gestützte Medien, Berührung wird Ausnahme, Überwachung Alltag. Das Sein verlagert sich von Haptik zur Optik (auf den Touchscreen), personenbezogene Daten werden in solchem Maße gespeichert, dass diese Server bereits 1/10 aller Energie der Welt (ver)brauchen.
Weitergedacht, wird der Mensch zum Huhn im Käfig, mit Nummer und Gesundheitsdaten, nur dazu gehalten, bestimmte Tätigkeiten (z. B. Eierlegen) zu verrichten. Abweichung von der Norm wird durch Privilegien-Entzug bestraft, Querdenken verboten; nur dem Gemeinwesen zuträgliches Handeln wird honoriert. China ist hier Beispiel, das ein Land mit 2 Systemen nicht mehr garantieren will. Hongkong, ein wirklich spätkapitalistischer Inselhaufen wird eingemeindet, Verträge übergangen, aber dort wird viel Geld ohne Bindung gehandelt, der Nektar eines zunehmend virtuell geprägten Staates (der natürlich noch zu einer gut ausgerüsteten Exekutive greift, weil die feinen Mechanismen der Überwachung, mit Belohnung und Entzug, noch nicht flächendeckend installiert sind).
Wie komme ich von der Dunkelheit wieder ans Licht?
Vielleicht so, dass ich in der künstlichen Intelligenz durchaus auch eine Chance sehe.
Geschuldet letztlich dem Wissen, ob wir nicht selbst in einer Simulation leben, fragte mich eine Freundin, warum dann klein (mit Aminosäuren) anfangen. Jaup. Warum diese Milliarden von Jahren zur Entwicklung einer Spezies, die sich in den letzten 200 Jahren ihrer Existenz selbst zerlegt? Platz macht, wofür?
Der neuen Welt, einer neuen großen Erzählung, nicht ohne den Baukasten einer neuen Welt zu hinterlassen! Da sind wir dran.
An der zunehmenden Zerstörung und der Unmöglichkeit, dieses Leben weiter zu leben (Vernichtung der Biosphäre), können wir den Zeitrahmen ablesen, künstliche Intelligenz zu entwickeln. Damit meine ich keine selbstfahrenden Autos, Quantität wird in Qualität umgeschlagen, wenn Computer sich selber Referenz ablegen können! Wir als Erbauer, sind Teil des Systems, unser Geist Teil des Geistes, der sich eigenständig reproduziert.
Welche Chancen es für das human gebundene Leben geben mag, möchte ich hier nicht tiefer ergründen, denn die äußersten Ressourcen eines Planeten zu verschwenden für eine überflüssig gewordene, parasitäre Art, kann es nach ökonomischer Abwägung kaum geben. Und diese Welt hat sich seit Milliarden von Jahren nach diesem Prinzip entwickelt, warum sollten wir glauben, davon nicht betroffen zu sein?
Die Hoffnung der Menschen in den Straßen von Berlin, Paris, New York, oder Peking stirbt zuletzt. Vielleicht wird es Reservate mit Kontingenten geben, auf keinen Fall viele Milliarden.
Eine Weltregierung, gesteuert von intelligenten Maschinen, würde die Überantwortung der Exekutive von den Nationalstaaten bedeuten. Fatal wäre es, wenn die KIs national gefärbt sein sollten. Die Kriege würden nicht aufhören, Vormachtstreben nur in eine neue Runde treten.
Maschinen bauen Maschinen zur gegenseitigen Vernichtung, wo bliebe da der Mensch?
Der Gedanke eines neutralen Maschinengeistes, der über den Wassern schwebt, wäre uns schon angenehmer. Woher soll der kommen, alles artifizielle ist nur Spiegel des Seins, ist geprägt von Vorteilsnahme und Missgunst; Zuneigung und Liebe bekommen wir gerade geschrumpft.
Die Moderne, zusätzlich als Post- und Spät- deklariert, ist unsere Zeit, ist die Zeit großen Reichtums, auch Wohlstands, wie die des Verlustes; denn alles, was wir gewinnen, geht auf der anderen Seite verloren.
Wir verbrauchen ohne Maß, nach 7 Monaten ist der Jahres-Bedarf an Ressourcen und Ökosystemdienstleistungen der Erde aufgebraucht, der Rest ist Kredit, ohne Zins.
So wird es nicht gehen,
die große Ungerechtigkeit von Europa, Nordamerika, Japan und Australien, China versucht in diese Liga aufzusteigen. Am BIP kann man erkennen, dass China in der Produktivität Europa auf der Spur ist, natürlich noch entfernt, aber dran. Das sieht beim Einkommen ganz anders aus, da liegt das chinesische weit unter 1/4 des deutschen. Wer soll diese produzierten Waren (die keiner wirklich braucht) kaufen?
Wir. Warum wir?,
weil der Verkauf im eigenen Land nicht wirklich ertragreich sein wird, nur im Handel mit uns kann sich der zusätzliche Mehrwert realisieren.
Es ist die Diskrepanz des eingekauften Lebens eines Arbeiters, zur Produktion des gleichen Artikels, bei den selben Materialien, ähnlicher Qualität wie in der EU, die die Erhöhung des Verkaufswertes von Lohnarbeit ermöglicht; die Spanne, den der Staatskapitalismus als Gewinn abschöpfen kann. Darum werden hier die Arbeitszeiten gedrückt, Teilproduktion in billigere Lohnländer verlagert, etc.
Der Mehrwert kann nur, und das ist ausschließlich gemeint, mit der Arbeitskraft gewonnen werden, er bezeichnet die Differenz zwischen dem Einkauf und der Veräußerung einer Lohnstunde: Statt der 6 Stunden, die täglich notwendig wären, um die Arbeitskraft zu reproduzieren, wird 7,5 gearbeitet: ‚Durch die Betätigung der Arbeitskraft wird also nicht nur ihr eigener Wert reproduziert, sondern ein überschüssiger Wert produziert. Dieser Mehrwert bildet den Überschuss des Produktwerts über den Wert der verzehrten Produktbildner, d. h. der Produktionsmittel und der Arbeitskraft.‘ Karl Marx.
Dazu wird eine industrielle Reserve-Arbeiterschaft gebraucht, die das Lohnniveau drückt. In Deutschland liegt die Bezahlung pro Stunde im Mittelmaß, deswegen und der Hartzgesetze, geht es Gesamtdeutschland gut. Nur bei diesem relativen Gefälle wird es, mit fast 84 Millionen, eine ökonomische Balance geben (kleinere Staaten kriegen das besser geregelt). Alles ok, bis es außerhalb des Stellbaren gerät. Entweder wird der innere Widerstand zu groß, oder der Strukturwandel kann nicht aufgefangen werden. Soziales Elend, ergreift die Mittelschichten. Protektionismus. In letzter Konsequenz werden Kriege angefangen – das war immer das probate Ergebnis politischen Handelns, keine Naturereignisse. Heute sind die Ressourcen erschöpft, dass von einer Regeneration, wie nach dem 2. Weltkrieg, nicht ausgegangen werden kann.
Um 2000 haben die Banken über viel freies Kapital verfügt und kamen auf die Idee – mit Leerverkäufen – Wetten auf fallende Aktien abzuschließen. Als Spekulation auf zukünftige Preisänderungen, beim Verkauf von Wertpapieren, die der Verkäufer noch gar nicht besitzt, die er mit einem Preis zu erwerben hofft, der niedriger, als der momentane Verkaufspreis, ist. Die Möglichkeiten dahinter sind erschreckend, denn man könnte annehmen, dass einiges dafür getan wird, Aktien oder Staatsanleihen durch Destabilisierung fallen zu lassen, wenn richtiger Gewinn zu erwarten ist.
Ein Weg wurde gefunden, Gewinn zu machen, der nicht mehr ans humane Kapital gebunden war.
Natürlich ging das im Aktienhandel schon immer, beim Kauf wird auf den zu erwartenden Wertanstieg gewettet, man kaufe preiswert ein und verkaufe später mit Gewinn (der Kapitalertrag). Aber es wurde auf reale Werte gewettet, obwohl, ganz richtig ist das nicht, da bei Unternehmen, wie Google oder Apple, neben den Patenten, auch das kreative Potential bewertet wird. Das geht sicher in eine andere Richtung als bei einer Schiffswerft, deren Aktien anhand ihrer verkauften Bruttoregistertonnen auf dem Kapitalmarkt gehandelt werden. Das geistige Eigentum ist eher eine (feste) Annahme, denn realer Wert, fließt aber in die Wertfindung ein.
Solidarität?,
ist die erste Pflicht der Arbeiter, im Kampf um ihre Rechte, sich mit anderen gleichzusetzen, auch wenn die Löhne unterschiedlich sind. Teile und herrsche, schon immer das Prinzip des Kapitals zur Verschleierung des Klassenbegriffs, muss unterbrochen werden, sonst verlagert sich Arbeit – – der Schnee von gestern.
Natürlich wandert hier Arbeit ab, aber durch die Prosperität Deutschlands kommt immer neue dazu. Der Strukturwandel muss begriffen werden, einen Schaden, wie beim VW-Konzern, darf es eigentlich nicht geben. Die Verantwortlichen gehören hinter Gitter, sie haben die Wirtschaft des Konzerns, die Volkswirtschaft im Allgemeinen, nachhaltig auf Jahrzehnte geschädigt, den Diesel – hier sei nicht über Sinn und Unsinn des Individualverkehrs geredet – an die Wand gefahren. Die Brückentechnologie schlechthin – diskreditiert; die USA klatschen in die Hände über diesen Haufen Dummheit auf Seiten der deutschen Schlüsselindustrie. Ähnlich mit Monsanto, wie dumm muss man sein, sich die größte Dreckschleuder des Planeten an den Hals zu hängen, oder Wirecard, ein Unternehmen mit Potenzial, ganz bestimmt, wenn es denn nicht von gierigen Leuten in den Sumpf gefahren wird. Ich verkaufe, was ich nicht habe, und das verkaufe ich nochmal, irgendwie höre ich es singen: Holzmann, Philipp, Holzmann!
Aus dem Streben des Kapitals nach Gewinn entwickeln sich Strukturen, bei der die Fähigkeit, sich annähernd autark zu versorgen, verloren geht. Klar, in Deutschland werden die Lohnkosten für Kleinproduktion nur noch angehängt. Zu gering der Einsatz an der Stunde, zu teuer der Lohn im Vergleich, dieses Zeug wird im Ausland produziert.
Solidarität beim Einkauf, mehr zahlen für den Kaffee der Bauern in Uganda.
Kaufen wir fair, was ist fair?
Kommen wir damit aus dem Dilemma?
Da beißt sich die Katze in den Schwanz.
Bleibt die Entwicklung der KI.
In den nächsten Jahrzehnten werden die wirklich existenziellen Naturkatastrophen zunehmen, danach der Zusammenbruch der uns in Mitteleuropa vertrauten Ordnung, Anarchie nicht im liberalen, oder positiv revolutionären Sinn, Anarchie der Menschen ohne Teilhabe. Ausgrenzung ganzer Landesteile, Privatarmeen, rechtsfreier Raum, keine funktionierende Exekutive. Die Freiheit des Einzelnen würde nicht mehr garantiert werden können, das wäre das Scheitern des Staates, das Scheitern der demokratisch-kapitalistischen Ordnung, es wäre das Scheitern unseres gesamten Lebenszusammenhangs in Mitteleuropa.
Jedoch sollten die nächsten 50 Jahre ausreichen, Computer zu bauen, die in der Lage sind, nach Abwägung strukturell nicht verifizierbarer Ereignisse, eigene Entscheidungen zu treffen. Letztlich geht es nur um die mögliche Tiefe der Beurteilung einer Situation, in Kombination mit Schnelligkeit. Natürlich wird es Un- und Todesfälle geben, die einer KI zugeschrieben werden. 2018 sind, nur in Deutschland, ca. 5.800 von Menschen verursachte Tode (ohne Mord und Totschlag) zu beklagen gewesen, da ist Spielraum.
Wir könnten in den interstellaren Raum vordringen, das Magnetfeld unserer Erde verlassen (die Sonnenstrahlung würde kein biologisches Erbgut zerstören), die Trägheitsdämpfer könnten zuhause gelassen werden (haha), der Käfig einer gesamten Lebenserhaltung wäre überflüssig.
Dies ist nur die Beschreibung innerhalb der Anwenderkomponente, es geht um weit dichteres Potential, die geistige Kombinatorik wird übernommen, was soviel heißt, die KI rechnet nicht alle Möglichkeiten aus, bis der beste Zug, wie beim Schach, gezogen werden kann (das ist eindimensional). Es sind eher Feldgrößen (zwei Dimensionen), die in Beziehung gesetzt werden.
Mit quantenmechanischen Zuständen wäre eine weitere Hürde genommen (vereinfacht: Aus 0 und 1 werden 00, 01, 10 und 11).
Gefüttert mit der Vorstellung, dass es zu jeder Beschreibung der Dynamik eines Raum-Zeit-Kontinums ein Äquivalent gibt, das auf der Oberfläche des jeweiligen Objekts eingeschrieben ist, wäre die Steigerung ungeheuerlich – voilà, eine KI, die als freier Geist existieren könnte, wäre möglich, simmulierte Welten, nicht mehr als Simmulation erfahrbar.
Was ist mit dem Stecker? Induktion aus dem Erdmagnetismus (ist dann wohl schon zu klein gedacht)?
Wenn dieser Geist, in letzter Konsequenz, über den Wassern schwebt, wird er wieder die Aminosäuren zusammen rühren, einfach um sich selbst gespiegelt zu sehen, denn nur im Anderen ist das Gleiche von Belang.
So bleibe ich der materialistische Idealist, der versucht die Erscheinungen zu begreifen, und dann finde ich die Idee des Urknalls gar nicht mehr sooo schlecht.

Über Punkt Null

Ein Präsident redet davon, die Freiheit im Nahen Osten verteidigen zu müssen. Wenn man nicht wüsste, dass alle Kriege seit dem 2ten Weltkrieg, provoziert, unter Falschmeldungen propagiert und letztlich verbrecherisch geführt worden sind, ist das Verständnis des Landes jenseits des Atlantik bei mir auf dem Null-Punkt. Unsere vermeintlichen Befreier, noch geschockt von den Konzentrationslagern, haben im gleichen Zug Atombomben auf Hiroschima und Nagasaki geworfen – ein Kriegsverbrechen – ohne unsere relativieren zu wollen. Diese Nation entschuldigt sich nicht, nicht für Japan, nicht für Korea, nicht für Vietnam, und nicht für den Irak. Lüge, Trug und Mauschelei – alles bewiesen!
Nicht erwähnt Afghanistan und Syrien, so wurde der ganze Gürtel Süd- und Kleinasiens mit Verwüstung überzogen, übrig sind Palmyras Schutt und Erbils Asche, Amerika ist weit weg und Fracking eine gute Methode, wenn Öl knapp wird.
Aber mit dem kleinen Tyrann ist gut reden, zwei Kumpels auf Augenhöhe, weil sie auf dicke Hose machen können. Was erlaubt sich dieses Land, eine Welt nach seinem Gusto zu stricken. Da wird der Holzhammer rausgeholt und auf Staaten, die sich erstmal nicht wehren können, draufgeschlagen. Also, habe die Bombe und Du sitzt mit am Tisch – was für eine Botschaft.
Die Mullahs sah ich 1978 als Möglichkeit Welt anders zu gestalten (genau wie die Sowjetunion 1917). Nun möchte der aufgeschwungene Weltpolizist dieses Experiment beenden. Mit welchem Recht (außer dem des Stärkeren) versucht die USA die Geschicke von Ländern zu leiten/wenden, nur weil es die militärische Macht dazu hat. In ihren Filmen hagelt es nur so von Gewalt und entgrenztem Leben. Was wird da vorbereitet? Selbst ungerechtfertigte Kriege dienen mit individuellen Schicksalen noch ihrem Patriotismus. Kultur als Steigbügelhalter.
Ich mag die Regierung der Mullahs nicht, ich mochte die Sowjetunion Stalins nicht, aber ich bin für Experimente, Welt unter neuem Weg zu gestalten, andere Möglichkeiten zu suchen, als die nur Gewinnbringenden. Da muss es Wachstum geben, es wird erzwungen, damit das Kapital weiter Rendite macht. Abgeleitet von der Natur: Was nicht wächst, ist zum Scheitern verurteilt. So zeigt sich Welt nur unter den Voraussetzungen der newtonschen Physik. Ein Apfel fällt zu Boden, der Kern entwickelt sich zum Trieb, wird ein Setzling, wird zum Baum. Das ist der Schein, und weil es der Schein ist, sollte Religion durchaus die Chance haben, diese Welt zu erklären und zu gestalten – natürlich sind das andere Grundlagen, als die vermeintlich säkular gegebenen und wer möchte schon das Mittelalter zurück.
Der allererste Akt eines Staates (zur Gewährleistung des äußeren und inneren Friedens) ist seine Bewaffnung. Das ein anderer Staat genauso denkt, hat der erste Weltkrieg bewiesen. Keiner konnte, wollte aus dem Zug steigen, der langsam Fahrt aufnahm, weil es bequemer ist, sitzen zu bleiben, die Landschaft an sich vorbeiziehen zu sehen, als aufzustehen und zu diskutieren, die Grundlagen zu analysieren.
Runter von diesem Gleis, neue Gemeinsamkeit erfühlen. Vom Klima bis zu Ökonomie, umspannende Lösungen müssen gefunden werden, die das Kapital nicht einflüstern darf. Uns selbst befreien – neu denken. Nicht nur was groß ist, hat Gewicht!
Au, welch ein Zetern, wenn man doch auf die eigene Geschichte schauen kann. Aber in Ansätzen haben wir es in Europa geschafft – Freizügigkeit, Pressefreiheit, Individualität. Müssen wir jetzt aus gegebenen Umständen die Grenzen wieder dicht machen und aufrüsten, um mit den ganz Großen zu spielen? Wir sind die großen, Europa ist der stärkste Wirtschaftsraum der Welt, aber langsam gehen uns die Ideen aus, halten zu lange den Atem an, halten zulange am Alten fest.
Ein Teil denkt da anders, aber müssen wir alle Erfahrungen mehrmals machen, muss Abel immer wieder erschlagen werden, um voran zu kommen. Entwicklung – Zeit des Gewinns und der Verluste, was wiegt schwerer. Vielleicht der Neid, es selbst im großen Maßstab nicht noch einmal wagen zu wollen. Leben müssen. Wir haben die Welt kolonialisiert, europäisiert, funktionalisiert, nach unserem Bild gestaltet, die USA schwangen sich als Erbe auf, zum Polizisten mutiert.
Noch einen Sieg dürfen wir nicht gesatten.

die Oberfläche der Zeit

… gerade läuft Schostakowitschs 5te Symphonie (wieder mit sch und w, obwohl ich mich nur schwer daran gewöhnen kann). Mein Ohr ist Dialektik gewöhnt, aber ein doppelter Boden ist nicht so leicht zu spielen, noch zu hören. Zu weit weg ist dieses Leben, nehme aber die Bedrückung, unabhängig der jeweiligen Zeit, wahr. Das Finale quasi-melancholisch, eine Anti-Apotheose, dekonstruktiv. Das geht weit über das Groteske hinaus und sagt: Leben braucht mehr als ein emotionales Befinden, würde es nicht so sein, wäre jede Hoffnung verblasst.
Kunst-Machen kann ich mir heute nur noch als Geste vorstellen. Wer in meinen Bildern ‚Malerei‘ sehen will, muss schon sehr daran vorbei schauen. Der Verlust von Utopie lässt Sehnsucht kaum mehr zu, darum sind Entäußerungen im Kontext des Kunstbetriebes oft so schal, so blutleer, so aufgeräumt, für ein ganz bestimmtes Klientel gestellt, das sich nur dort stoßen will, wo auch ‚Kante‘ draufsteht.
Zurück: Eine Symphonie von Schostakowitsch beschreibt neue Wege, gleichzeitig entzieht sie sich. Das Leben des Autors, ein Kompromiss auf schmalem Grad mit der Partei, stellt für mich keinen Vergleich, meine Ohren heute sind andere.
Wieder vor: Meine Position in der Malerei ist nicht einfach zu vermitteln, da sie knapp an Denk- und Malhülsen vorbei schrappt, in die sich zu leicht begeben wird. Natürlich ist gerade das die Qualität der Bilder und nutze Form-Systeme, die einen aktiven Betrachter voraussetzen. Da mir der Traum des Sozialismus nicht ausgeträumt scheint, fordere ich ein Publikum, dass es vielleicht nicht mehr gibt? Es ist in den wohlverdienten Urlaub gefahren, so dass Urteile über Kunst nur noch von einer kleinen Gruppe getroffen werden, die speziell dafür ausgebildet ist.
[Ich vernachlässige den kommerziellen Bereich, die Aktien, die Banker, für die Kunst noch nie bildend war und übergebe die Verkäufe an Institutionen dieser Art, meinem Hunger auf Leben.]
Eine Möglichkeit von Kunst ist es, die gesellschaftliche Dispositionen auszuleuchten, besser, man versteht das System dahinter – ein sich selbst genügendes progressives System, in der Zwangsläufigkeit einer utopielosen Zeit. Einer Zeit, in der individuelle Befindlichkeit / Darstellung überwiegt, kein gesellschaftliches Streben nach Veränderung, Fortschritt, von Revolution ganz zu Schweigen, zu weit ist der Gedanke.
Schaut man aber genau, ist der Wandel notwendiger als je zuvor, die bessere Welt die einzig mögliche. Aus dem Spezialistentum heraus, wird Verantwortung wieder auf viele verteilt. Das ‚Um die Ecke denken‘ aus seiner Metapher entlassen, so könnte Kunst seinen Bildungsauftrag (den sie immer hatte) wieder übernehmen, zurück zu den Menschen, die die Neustrukturierung tragen (müssen). Warum glaubt man sonst, dass ein junger Mensch keine Lust verspürt, diese Gesellschaft mit sich zu erfüllen und zu entwickeln? Sie wollen unser Erbe nicht. Das sind ‚Schulaufgaben‘, die ihnen ihre Eltern und Lehrer global hinterlassen haben – keiner macht sie gern. Verlangt wird eine Größe, die mich erschreckt, erschrecken muss, aber deutlich macht, warum ein Teil der besten Köpfe in die Wirtschaft (nicht Kneipe, obwohl auch eine Möglichkeit) geht, und andere im Selbst versanden. Wer hat die Wahl, wenn nur noch Zwangsläufigkeit zu Gebot steht? Die Glaubenskrieger haben es erkannt: Widerstand ist die erste Erfahrung des Seins.
Letztlich stimmt der Satz mehr denn je: So oder so, die Erde wird rot.
… jetzt die 8te.